Geschichte

Die Geschichte der Älplibahn Malans

1. Das Militär braucht eine Bahn

Die Älplibahn wurde im Zweiten Weltkrieg gebaut, um die an der Grenze stationierten Truppen mit Nachschubmaterial zu versorgen. Während 1938 von der österreichischen Seite aus eine Strasse bis in Grenznähe erstellt wurde, mussten die Schweizer Grenzschutztruppen Munition und Verpflegung in einem beschwerlichen Aufstieg von Jenins an die Gebirgsfront tragen.
Aus diesem Grunde beantragte der damalige Abschnittskommandant, Hauptmann Christian Janggen, im Jahr 1939 den Bau einer Seilbahn.

2. Die Gemeinde Malans macht mit

Nachdem vom Militär ein Finanzierungsbeitrag von rund 90% der Baukosten zugesichert wurde und auch die Gemeinde Malans einer Seilbahn für Holztransporte und zur Personenbeförderung im August 1939 zustimmte, konnte mit den Vorarbeiten begonnen werden.
Mit Rücksicht auf die militärische Dringlichkeit wurde die Malanser Forstgruppe, welche über reichlich Erfahrung mit Holzseilbahnanlagen verfügte, sofort von ihren übrigen Aktivdienstpflichten befreit und zum Bau einer ersten Materialseilbahn abkommandiert.

3. Ein Provisorium

Es wurde unverzüglich eine Waldschneise ausgeholzt. Mit einer provisorischen Transportanlage mit zwei Zwischenstationen konnten 1940 erste Güter aufs Älpli transportiert werden.

4. Erste konzessionierte Luftseilbahn Graubündens

Das Projekt für die neue Älplibahn wurde von Prof. Stüssi von der ETH in Zürich berechnet. Die Inbetriebnahme erfolgte schliesslich im Herbst 1941. Aus Sicherheitsgründen konnten vorerst jedoch nur Militärtransporte ausgeführt werden.

Nach zusätzlichen Umbauarbeiten erfolgte im September 1945 auch die Freigabe für den Zivilverkehr. Es handelte sich um die erste konzessionierte Luftseilbahnanlage des Kantons Graubünden, und mit einer Fahrbahnlänge von 3,5 km gehörte sie zu den längsten in der Schweiz. Bis heute ist sie die Bahn, die am meisten Höhenmeter ohne Zwischenstation überwindet.

5. Wie weiter

Als Touristenbahn wurde die Anlage zu einem beliebten Ausflugsziel, bis der Betrieb im Jahre 1973 aufgrund dringend erforderlicher Erneuerungen eingestellt werden musste. Wegen der geringen Förderkapazität von 16 Personen pro Stunde waren die Betriebseinnahmen zu gering, um die hohen Investitionskosten amortisieren zu können. Nachdem keine Lösung zur Finanzierung gefunden wurde, erwog man im Jahr 1980 den Abbruch.

6. Gründung von Genossenschaft und Verein

Ende 1980 wurde der Älplibahnverein gegründet, wenig später auch die Genossenschaft Älplibahn. Diese hatte das Ziel, das notwendige Kapital für eine Sanierung der alten Anlage zusammenzubringen. Dank der spontanen Hilfe aus weiten Bevölkerungskreisen wurden innerhalb eines halben Jahres für 550‘000 Franken Anteilscheine gezeichnet.

7. Wiederinstandstellung

Das Militär half bei der Wiederinstandstellung mit, und selbst Grossbahnen unterstützten die kleine Schwester. Nachdem die Gemeinde die Seilbahn an die Genossenschaft abgetreten hatte, konnten die Seile ausgewechselt, ein neuer Antrieb eingebaut und eine moderne Sicherheitsanlage installiert werden. Bereits beim Umbau wurden die Anlageteile so dimensioniert, dass eine spätere Verdoppelung der Kapazität auf 32 Personen pro Stunde möglich sein würde.

8. Über 6000 Stunden Fronarbeit

Nebst den elektromechanischen Erneuerungen mussten auch viele Bauarbeiten erledigt werden. So waren 1980 und 1981 an Samstagen bis zu 40 freiwillige Helferinnen und Helfer im Einsatz.

Bis zur Wiederinbetriebnahme im Juli 1982 wurden weit über 6000 Stunden Fronarbeit geleistet. Auch in den folgenden Jahren ging die Arbeit nicht aus, mussten doch Masten saniert sowie die Bergstation mit einem Schutzdach und Lawinenverbauungen gesichert werden.

9. Von freiwilligen Helfern betrieben

An den Wochenenden wurde die Nachfrage immer grösser, so dass die vorhandene Kapazität bald nicht mehr ausreichte. So erfolgte im Jahre 1989 der Ausbau auf die Doppelkabinenbahn. Um den Betrieb sicherzustellen, stehen bis heute zahlreiche freiwillige Maschinisten sowie eine Gruppe für Bau- und Unterhaltsarbeiten im Einsatz. Für das leibliche Wohl sorgen im Beizli der Bergstation über 200 freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

10. Eine grosse Älplibahngemeinschaft

So ist eine grosse Älplibahngemeinschaft entstanden, in der Gleichgesinnte aller Altersstufen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung gefunden haben und weiterhin finden. Dank der breiten Unterstützung von 550 Genossenschaftlern und 800 Vereinsmitgliedern ist auch die Finanzierung gesichert. Herzblut, Engagement und Begeisterung lassen die Älplibahn Malans noch lange weiterleben!

Hier können Sie die Geschichte der Älplibahn detaillierter lesen…